Die Spaltung der Stadt- und Landbevölkerung ist bereits Realität und sie zieht immer weitere Kreise mit immer deutlicheren Folgen. So zieht es, vor allem junge Familien, in die Städte bzw. die umliegenden Siedlungen, die eine optimale Anbindung an die Infrastruktur versprechen. Bisher bedeutete dies vor allem kurze Weg zur Arbeitstätte und eine gute Versorgung mit den Dingen des alltäglichen Lebens.
Seit die digitale Revolution alle Bereiche des Lebens erfasst hat, spielt der Faktor Breitbandanbindung an das Internet eine immer wichtigere Rolle. Der schnelle Zugang zum Internet bedeutet heute, gerade im ländlichen Raum, die Möglichkeit zur intensiven politischen und kulturellen Teilhabe an der Gesellschaft. Das Internet sorgt dafür, dass wir nicht vom wirtschaftlichen und gesellschaftlichen Leben abgekoppelt werden.
Gemeinden, die keine adäquate Anbindung an das Internet bieten können, befinden sich heute bereits in einer Abwärtsspirale. Bürger und Gewerbetreibende wandern ab, Bauplätze sind schwer verkäuflich oder bleiben unbebaut, Gewerbeeinnahmen bleiben aus, Vermieter haben es schwer, ihre Wohnungen und Häuser zu vermieten, der Wert aller Immobilien sinkt.
Um diese Abwärtsspirale zu durchbrechen, muss unsere Gemeinde schnellstmöglich und nachhaltig eine Lösung für die Bürger und Gewerbetreibenden finden, um den Anschluss an das digitale Zeitalter nicht gänzlich zu verlieren.
Dabei die Hoffung auf die großen Internet-/Telefonanbieter zu setzten, hat sich bereits in den letzen Jahren als illusorisch erwiesen. Die bestehende Telefonnetzinfrastruktur, der ehemaligen staatlichen Post (also von allen Bürgen bezahlt!), wird ausgenutzt, um die Gewinne des Anbieters zu maximieren und nicht, um einen überfälligen Ausbau zu betreiben. Dabei wird mit spitzer Mine kalkuliert. Investitionen, die sich nicht innerhalb weniger Jahre amortisieren, werden nicht getätigt. Selbst mit großen finanziellen Zuschüssen seitens der Gemeinde sind nicht alle Ortsteile zu versorgen. Ganz abgesehen davon, dass die Zuschüsse reine Ausgaben sind und die Gemeindekasse enorm belasten, würde selbst eine gute Versorgung mit DSL (über Telefonkupferleitungen) mittelfristig in eine Sackgasse führen.
Hilfe von Außen ist also nicht zu erwarten.
Aber es gibt einen Lösungsweg. Einen Weg, der alle Bürger, alle Gewerbetreibenden alle Ortsteile gleichermaßen mit einer schnellen und zukunftssicheren Anbindung versorgt. Die Gemeinde selbst baut und betreibt anteilig mit einem Kooperationspartner ihr eigenes Glasfaser Ortsnetz. Die Kosten für den Aufbau des Netzes werden dabei über 10-20 Jahre durch die monatlichen Einnahmen aus den Anschlüssen finanziert. Nicht nur, dass dann alle Bürger und Gewerbetreibenden aus dem Vollen schöpfen können, nein, für jeden Bürger wird es dadurch nicht teurer sondern in den allermeisten Fällen sogar günstiger! Die Einnahmen landen dann auch nicht mehr auf den Konten der Netzbetreiber sondern bleiben, jedenfalls anteilig, in unserer Gemeinde.
Damit dieses Projekt umgesetzt werden kann, müssen, abhängig von den Gesamtaufwandskosten, ca. 60-70% aller Haushalte mitmachen. Dieses Vorhaben ist also nur dann umzusetzen, wenn wir Bürger der Gemeinde Petersaurach dieses Zukunftsprojekt wollen und alle an einem Strang ziehen. Die Erfahrung aus Gemeinden, die dieses Zukunftsprojekt bereits umgesetzt haben zeigt aber, dass die Beteiligung oft weiter über 80% liegt und deshalb problemlos realisiert werden konnte.
Schaut man sich dort die Preise für einen Internet-, Telefon-, oder TV-Anschluss (dies alles ist mit Glasfaser möglich) an, dann erhält man bessere Leistung für weniger Geld und damit gute Gründe für einen Anschluss.
Wer jetzt fragt, “wo kann ich unterscheiben oder den Anschluss bestellen”, der muss leider vorerst in eine andere Gemeinde auswandern.
Wir, die Breitbandinitiative Gemeinde Petersaurach, unterstützen unsere Gemeinde bei der Realisierung einer zukunftsfähigen Breitbandanbindung über Glasfaser für das gesamte Gemeindegebiet Petersaurach.
Wir wollen, dass auch die Bürger der Gemeinde Petersaurach einen zukunftsfähigen Internetanschluss über Glasfaser erhalten, so wie es in vielen anderen Gemeinden schon realisiert wurde.
Es liegt jetzt an unseren Gemeindevertretern, die notwendigen Schritte einzuleiten!
Fazit:
Der Unmut der Bevölkerung und der Gewerbetreibenden wächst.
Hilfe von Außen durch die Internet-/Telefonanbieter ist nicht zu erwarten.
Wir müssen deshalb unsere Zukunft selbst in die Hand nehmen, um zusammen das Zukunftsprojekt „Glasfaser in jedes Haus“ zu verwirklichen. Dieses Großprojekt in unserer Gemeinde kann nur gelingen, wenn wir uns solidarisch für unsere Gemeinde entscheiden und uns aktiv beteiligen!
Uwe Rottler
Breitbandinitiative Gemeinde Petersaurach