Spricht man über Internet- Funklösungen, meint man in der Regel UMTS. Dieser Standard ist weit verbreitet und sendet im 1,8 GHz Bereich. Die Reichweite der Funkzellen ist relativ kurz. Deshalb müssen, um eine große Fläche abzudecken, mehrere Funkmasten in Betrieb genommen werden.
Im Moment werden einige Pilotnetze mit der Nachfolgetechnologie von UMTS ausgebaut. Dieser neue Standard nennt sich LTE und funkt im Frequenzbereich 0,8GHz und 2,6GHz. Die wesentlichen Unterschiede bestehen in der höheren Reichweite, Bandbreite und der niedrigeren Signallaufzeit.
Die Funklösungen UMTS und LTE sind für die Menschen interessant, die auf eine mobile Versorgung angewiesen sind. Diese Technologien sind geeignet um unterwegs “online sein können”, also z.B. auf Geschäftsreisen.
Geteilte Bandbreite
Beim Funk-Internet ist immer von der maximalen und nicht von der garantierten Bandbreite die Rede. Alle Surfer einer Funkzelle teilen sich die Kapazität. Verursachen viele Surfer einen hohen Datenverkehr (Traffic), dann sinkt die zur Verfügung stehende Bandbreite für alle Nutzer dieser Zelle. Das folgende Beispiel soll dies verdeutlichen: Am Abend nutzen viele Einwohner eines Bereiches gleichzeitig das Internet, so werden die Internetseiten für alle sehr viel langsamer aufgebaut.
Begrenztes Datenvolumen
Das Datenvolumen ist eingeschränkt (z.B. 5 GB). Dies entspricht einer Film- DVD. Nach dem Erreichen des maximalen Datenvolumens wird der Anschluss auf ISDN – Geschwindigkeit bis zum nächsten Monat gedrosselt. Gewerbetreibenden, Heimarbeitern oder Familien wird dieses Datenvolumen nicht reichen. Mittlerweile fressen notwendige Windows- und Programmupdates einen Großteil des Datenvolumens auf.
Eingeschränkte Nutzung
Voice Over IP Dienste (Telefonieren über das Internet) sind gesperrt. Faxe versenden und empfangen ist bei einer Funklösung nicht möglich.
Teuer
Die monatlichen Grundgebühren sind bei den Funklösungen teurer als bei einer kabelgebundenen Lösung.
Die Vor- und Nachteile auf einen Blick:
+ Relativ schnelle Umsetzbarkeit u. ohne großen Kostenaufwand für den Betreiber
- Kostenintensiv für den Nutzer
- Geringere, bzw. keine garantierte Bandbreite im Vergleich zur Glasfaser
- Geteiltes Medium (Nutzer teilen sich die Bandbreite, d.h. umso mehr Datenverkehr gleichzeitig ist – desto weniger Bandbreite für den Einzelnen)
- Datenvolumen begrenzt (5GB, danach nur noch ISDN-Geschwindigkeit verfügbar)
- Fax nicht möglich
- Strahlenbelastung
Fazit:
Wägt man Vorteile und Nachteile der Funktechnologien ab, wird deutlich, daß Funk eine sinnvolle Lösung für mobile Ansprüche (unterwegs “online sein können”), aber kein Ersatz für eine zukunftssichere, schnelle, und kabelgebundene Glasfaserinternetanbindung ist!
